Felsengänge , Nürnberg

Die Felsengänge sind ein weitverzweigtes Stollensystem unter der Nürnberger Altstadt und sind eine Station der Historischen Meile Nürnberg.

Im Burgsandstein war im Mittelalter ein manchmal über mehrere Stockwerke reichendes Gängesystem entstanden. Ein System von Lüftungsschächten sorgt noch heute für ständigen Luftaustausch.

Ein Zugang ist über eine Treppe beim Denkmal auf dem Albrecht-Dürer-Platz in der Sebalder Altstadt (Adresse: Bergstrasse 19). Das Gängesystem ist mit den Lochgefängnissen und dem Historischen Kunstbunker direkt unter der Nürnberger Burg  5  verbunden. Außerdem wurden im Burgberg unterirdische Kasematten und die Lochwasserleitung angelegt.

Geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung war eine Verordnung des Rats der Stadt vom 11. November 1380 "wie einer ein hause haben sol, der schenkt": jeder, der Bier brauen und verkaufen wollte, mußte demnach einen eigenen Keller haben, "zehen schuch tieff und sechzehen schuch weit...". Sie dienten über Jahrhunderte der Herstellung, Reifung und Lagerung von Bier.
Ebenfalls seit dem 14. Jahrhundert dienten sie der Wasserversorgung der Stadt. Unter dem Burgberg liegen wasserundurchlässige Lehmschichten; das sich darüber sammelnde Wasser wurde an verschiedenen Stellen entnommen
Die Felsengänge wurden auch zur Eiserzeugung und der Lagerung von Gurken genutzt . Mit der Verbreitung der Kühltechnik verloren sie ihre Bedeutung. Im 2. Weltkrieg dienten die Felsengänge als Schutzräume bei Luftangriffe.

Heute wird in einigen Gängen wieder Bier der "Brauerei im Altstadthof" gelagert.