Nürnberger Burg, Nürnberg

Reiseführer + Fotos zu Nürnberger Burg in Nürnberg

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Nürnberger Burg

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Die Nürnberger Burg, das Wahrzeichen der Stadt Nürnberg, thront auf einem Sandsteinrücken nördlich oberhalb der Altstadt und besteht u.a. aus der Kaiserburg und der Burggrafenburg. Von der Burg aus hat man einen herrlichen Blick auf die Altstadt.
Nach den Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg wurde die Anlage in historischen Formen wiederaufgebaut und ist eines der bedeutendsten Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg.

Übersicht

Besitzgeschichtlich setzt sich die Burg aus drei Teilen zusammen; jedoch sind die Grenzen dieser drei Bereiche im heutigen Baubestand nur mit Mühe abzulesen:

  • Die Reste der Burggrafenburg mit dem Fünfeckturm befinden sich in der Mitte.
  • Die Kaiserburg mit Sinnwellturm, Tiefen Brunnen, Doppelkapelle und Palas - um nur einige dieser Gebäude zu nennen - dehnt sich nach Westen aus.
  • Weitere (reichs)städtische Bauten liegen im Norden und Osten (z.B. ehem. Kaiserstallung von Hans Beheim d.Ä. und der Turm "Luginsland").

Heute steht das Bauwerk vornehmlich touristischen Zwecken zur Verfügung. Einzelne Gebäude werden aber auch als Wohn-, Amts- oder Museumsgebäude sowie zeitweilig für Feste und Staatsempfänge genutzt.

Geschichtliches

Archäologisch nachgewiesene Fundamente, die vor das Jahr 1000 zu datieren sind, kann man mit keinen schriftlichen Nachrichten verbinden.
Auch in der Urkunde aus dem Jahr 1050 (Kaiser Heinrich III), in der Nürnberg erstmals erwähnt wird, gibt es keinen ausdrücklichen Hinweis auf die Burg. 1105 taucht die Burg in den Quellen auf.
Zwischen 1050 und 1571 hielten sich alle Kaiser und Könige des Heiligen Römischen Reichs hier auf.
Bereits 1140 begann Kaiser Konrad III mit dem Bau einer zweiten Burg, die als Kaiserresidenz dienen sollte. Im Zuge der reichsstädtischen Eigenständigkeit, die Nürnberg im 13. Jahrhundert erlangte, wurde die Burg der Obhut der Stadt übertragen. Bei den reichsstädtischen Bauten ragt der Turm Luginsland, der 1377 begonnen wurde, gewaltig hervor.

Mit dem sagenhaften Sprung seines Rosses in den Burggraben entkam der Raubritter Eppelein von Gailingen († 1381) seiner Hinrichtung am Galgen.

Baukonservierende Maßnahmen begannen im 2.Viertel 19.Jh.; zu nennen sind insbesondere die Arbeiten von Carl Alexander Heideloff, August von Voit und August Essenwein.
Im 2. Weltkrieg erlitt die Burg 1944/45 schwere Beschädigungen; fast unversehrt blieb nur die Doppelkapelle. In der Nachkriegszeit wurden alle Baugruppen in den historischen Formen wiederhergestellt, so auch der beispielsweise auch
der im Krieg völlig zerstörte Luginsland; jedoch verzichtete man darauf, die Hinzufügungen des 19.Jh., welche 1934/35 z.T. beseitigt worden waren, zu rekonstruieren.
Die ehem. Kaiserstallung ist heute als Jugendherberge eingerichtet.

Archäologische Untersuchungen

Grabungen im Burghof haben in den letzten Jahren Spuren menschlicher Besiedlung für die Zeit vor 1000 nachgewiesen. Dabei wurde das Fundament eines runden Turmes mit einer Wandstärke von zwei Metern ausgegraben, der nach Angaben des Landesamtes für Denkmalpflege ebenfalls vor 1000 errichtet wurde. Die Untersuchungen dauern 2005 noch an.

Als gesichert gilt nun die Erkenntnis, daß sich die Burg bereits im 11.Jh. von Osten nach Westen vollständig über den Burgberg erstreckte; weiterhin hat die These bestand, daß zumindest seit dem 12.Jh. der eigentlichen Burg des Kaisers die Burggrafenburg östlich riegelartig vorgelagert war.

Die Doppelkapelle mit dem östlichen Chorturm (Margarethenturm, auch »Heidenturm«) entstand wohl im 2.V.13.Jh. und zeigt Bauschmuck in den Formen der Spätromanik.

Rundgang

Von der Stadt kommend läßt man normalerweise am ölberg das "Himmelstor" links liegen und geht weiter den Anstieg hoch, auf die ehem. Kaiserstallung (heute Jugendherberge) zu, an deren Ostende der "Luginsland" hoch aufragt. Um zur Burg zu gelangen, wendet man sich vor der Kaiserstallung nach links (nach Westen) am Fünfeckigen Turm vorbei und kann, bevor man das erste Tor passiert, die über den Steilhang aufragende Walpurgiskapelle von außen besichtigen.

Passiert man dann das erste Tor, muß man sich abermals nach links orientieren (geradeaus gelang man zum Graben auf der Nordseite) und erreicht die "Freiung", von der aus die Altstadt und bei klarem Wetter auch die öst-, süd- und westlichen Stadtquartiere gut zu überblicken sind. Von der Freiung führt der Rundweg weiter durch das Burgtor unter dem "Heimlichen Wächtergang" hindurch. Gleich nach dem Tor rechts türmt sich der mächtige runde Sinnwellturm auf, den man im Rahmen einer Führung betreten kann; ebenso ist der Zugang auch zum Tiefen Brunnen möglich. Linker Hand befindet sich die Himmelsstallung und auch das "Himmelstor", durch welches man in der Regel auch den Burghof betreten kann. Geht man weiter in Richtung Westen auf das innere Burgtor zu, so kommt man ganz nah an der Doppelkapelle mit dem Heidenturm vorbei.

Vom inneren Burghof hat man im Rahmen einer Führung Zutritt zur "Kaiserburg", während das Burgmuseum als Zweigniederlassung des Germanischen Nationalmuseums separat zu besichtigen ist.

Beim Rückweg kann man sich die möglicherweise zuvor übersehenen Nebengebäude anschauen. Auch sollte man sich nicht entgehen lassen, nach Norden über den Graben zu gehen, um sich von der Mächtigkeit der Basteien beeindrucken zu lassen.

Will man den Weg zu einem ausgedehnten Rundgang werden lassen, so geht man außen an der Stadtmauer bis zum Tiergärtner Tor, wo man in der Sommerperiode durch die Mauer hindurch den Burggarten betreten kann; der Burggarten ersteckt sich an der Nordseite der Burg bis wieder fast zum Fünfeckigen Turm. Dort endet schließlich die Erkundungstour.

Weitere Bilder

Siehe auch: Geschichte der Stadt Nürnberg (Literatur!)

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